Eule
Städt. St.-Anna-Gymnasium

1923 — Das St. Anna zwischen den Kriegen

Soziales Engagement

Schon vor dem Weltkrieg begann man, Weihnachtsgaben für arme Mitschülerinnen zu sammeln, Kleidungsstücke anzufertigen oder Spenden für soziale Zwecke einzutreiben, zum Beispiel um den Volksbund für das Deutschtum im Ausland zu unterstützen. Auch für das Winterhilfswerk stellten die Schülerinnen hunderte von Strickwaren für bayrische Notstandsgebiete her.

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Erster Weltkrieg

»Trotz der Ferien [stellten sich] die Schülerinnen und der Lehrkörper sofort in den Dienst des kämpfenden Volkes«

Innerhalb eines Monates wurden 500 Wäschestücke genäht; außerdem legte man eine Hilfskasse für kinderreiche Kriegerfamilien an und verschickte Weihnachtspakete an Soldaten. Schülerinnen wurden in Verwundetenpflege ausgebildet und halfen bei Erntearbeiten.

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Unterstützung durch die Schule

Die Schule vergab Stipendien, verteilte täglich Milch und organisierte Weihnachtsgeschenke für Mädchen aus ärmeren Verhältnissen. Als sich die Not vergrößerte, richtete die Schule von Frauenschülerinnen geleitete Ferien- und Erholungsheime ein.

Das Bild zeigt Mädchen beim Appell im Schulandheim.

Apell im Schullandheim

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Veränderungen im Aufbau der Schule

Im Schuljahr 1923/24 wurde die höhere Mädchenschule in ein Mädchenlyzeum umgewandelt, dessen Abschluss dem der höheren Knabenschulen entsprach.

Drei Jahre später begann der Umbau des Schulgebäudes an der Liebigstraße; aus dem Lynzeum wurde eine Mädchenoberrealschule, dessen erster Abiturjahrgang 1930 die Schule verließ. Ab dem Schuljahr 1938/39 hieß das St. Anna neue deutsche Oberschule für Mädchen, nun gehörte auch die Frauenschule dazu.

Das Bild zeigt Schülerinnen beim Wolfstanz während eines Aufenthaltes im Schullandheim Sachsenhausen.

Apell im Schullandheim

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Nationalsozialismus

Bedauerlicherweise ordnete sich die Schule dem Nationalsozialismus unter; es fanden verschiedene Feierlichkeiten etc. zu Ehren Adolf Hitlers statt, dessen Bild zeitweise in jedem Klassenzimmer hängen musste.

Clara Bütow